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122 km Strecke
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1329 Höhenmeter
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6:15 h aktive Fahrzeit
Rozmberk nad Vltavou
Horská Kvilda
Moldauquelle
Kloster Vyšši Brod
Rozmberk nad Vltavou
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Horská Kvilda
nach Rozmberk nad Vltavou
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Abfahrts/Ankunftsort
Sehenswürdigkeiten
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Moldauquelle
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Kloster Vyšši Brod
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Rozmberk nad Vltavou
Heute geht es noch einmal quer durch den Böhmerwald, immer entlang der Grenze zu Bayern und Österreich.
Von Horská Kvilda bin ich zuerst über Kvilda zur Moldauquelle hochgeradelt. Ein eher unspektakuläres Quellbecken der warmen Moldau. Aber was wär eine Moldautour, wenn man nicht die Quelle besucht hätte. Leider ist das ganze Hochtal von toten Fichten geprägt.
Obwohl es einen schönen Weg immer am Fluß entlang geben soll, habe ich mich entschieden, nach der Rückfahrt von der Quelle, kurz vor Kvilda, scharf rechts, Richtung Bučina abzubiegen. Die Punkte Eiserner Vorhang und verlassene Dörfer spielen auch hier in der Region eine große Rolle. In Bučina ist noch ein Teil der Sperranlagen erhalten, die eine Flucht verhindern sollten. Ein paar Meter weiter die offene Grenze nach Bayern. Obwohl noch nicht so lange her - unvorstellbar was sich Menschen da ausgedacht haben.
Nur ein paar Kilometer weiter lag das verlassene Dorf Fürstenhut. Heute ist nur noch der Friedhof und ein kleines Forsthaus daneben erhalten.
Ab jetzt geht es auf einem schmalen Asphaltband immer leicht bergab, in flottem Tempo bis nach Strazny. In dem Ort, den ich vorher noch nicht einmal kannte, gibt es zwei Spielbanken. Natürlich kann man auch alles kaufen wozu man früher nach Waldmünchen, Waidhaus und Schirnding zugleich fahren musste.
Zum Glück durfte ich kurz danach wieder in den Wald abbiegen. Auf nicht minder guten Wegen rollt es weiter bis zum schwarzen Kreuz. Kurz davor hat sich auch die Moldau wieder meinem Weg angenähert und begleitet mich jetzt bis nach Nová Pec. Ab hier ist die Moldau für 42 km kein Fluß mehr sondern ein Stausee.
Ich hab mich für die Passage an der Südseite des Lipnostausees entschieden. Hier waren heute die einzigen Streckenabschnitte mit schlechtem Belag. Mir kam es zeitweise so vor, als würde ich auf alten Kolonnenwegen fahren, die zur Überwachung der Grenze nach Österreich, die hier nur wenige Kilometer entfernt ist, angelegt wurden.
Bei Frymburk habe ich dann mittels Fähre die Seite gewechselt.
Nach einem Stück Kuchen und einer heißen Schokolade in der kleinen Konditorei bei der Kirche, ging es jetzt auf einem perfekten Radweg immer am Stausee entlang. Lipno, das einst kleinen Dorf, das dem See seinen Namen gegeben hat, ist heute der Hotspot am See. Für meinen Geschmack ziemlich übertrieben. Trotzdem scheint ein Ende der Baumaßnahmen noch nicht in Sicht.
Nach der großen Staumauer, die mehr als 300 Millionen Kubikmeter Wasser im Zaum hält, darf die Moldau wieder Fluß sein. Und man hat das Gefühl, sie freut sich, wieder plätschern, sprudeln und strudeln zu dürfen.
Ich darf jetzt auf einem sehr angenehm zu fahrender "Single Trail" fast bis nach Viššy Brod hinunter radeln. Nach einem Rundgang durch das weitläufige Areal des Zisterzienser Klosters verlasse ich den Fluß noch einmal, um über den Berg die Abkürzung nach Rozmberk zu nehmen. Hier erwartet mich schon die Burg mit gehißter Staatsflagge.
Dieser tolle Ritt durch den Böhmerwald war möglich, weil die heilige Dreieinigkeit für Radfahrer auf meiner Seite war: wieder kein Regen, obwohl mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% prognostiziert, zumeist prima Wegverhältnisse und am Nachmittag sogar noch Rückenwind
Bilder von der Radtour
Drei Radfahrer, die selbst gerade vor dem Panorama von Rozmberk posiert haben, machten das "tolle Foto" von mir