Tag 4: Rozmberk nad Vltavou - Tyn nad Vltavou
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91,9 km Strecke
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996 Höhenmeter
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5:02 h aktive Fahrzeit
Tyn nad Vltavou
Rozmberg nad Vltavou
Cesky Krumlov
České Budejovice
Schloß Hluboka
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Rozmberg nad Vltavou
nach Tyn nad Vltavou
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Abfahrts/Ankunftsort
Sehenswürdigkeiten
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Cesky Krumlov
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České Budejovice
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Schloß Hluboka
Heute gibt es mehrere "strahlende" Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Am Sonntag früh um halb neun ist nur unterwegs, wer unbedingt muß. Entsprechend wenig Verkehr war auf dem Weg nach Česky Krumlov auf der Strasse, die jeder Schleife, die die Moldau macht, auch folgt. Bereits weit vor dem Zentrum konnte ich Menschen beobachten, die ganz emsig ihr Boot in´s Wasser ließen um los zu paddeln. Eine Szene, die mich heute übrigens den ganzen Tag begleitete. Wo immer es möglich ist, wird Boot gefahren.
In Česky Krumlov hab ich dann mein Fahrrad geparkt, um zunächst durch die verwinkelten Gassen der Altstadt zu schlendern. Danach bin ich auch noch zur riesigen Burganlage marschiert. Durch mehrere Innenhöfe bis hinauf zum Burggarten. Vor ca. 40 Jahen waren wir hier mal mit Jindra. Sieht heute natürlich ganz anders aus.
Danach ging es aus dem Moldautal hinaus, über den Berg und wieder in´s Moldautal hinunter, nach Zlatá Koruna. Auch hier waren wir damals. Ich kann mich noch gut an den schönen Kreuzgang erinnern. Leider war die ganze Anlage nur mit Führung zu besichtigen. Da ich heute ja noch mehr vor hatte, bin ich weiter gefahren. Wieder einmal die Moldau überquert stand ich nach wenigen hundert Metern vor einer supersteilen Rampe. Da wäre schieben auch keine Schande gewesen. Einmal oben wurde ich aber mit 5 km Abfahrt belohnt. Dabei hab ich auch nicht diesen uralten Baumstamm übersehen.
Nach einem kurzen Zwischenanstieg ging es immer weiter bergab nach České Budejovice, und über einen Radweg am Fluß entlang um Punkt 12 Uhr direkt auf den riesigen Hauptplatz. In der Mitte der Samson Brunnen, das barocke Rathaus oder der Schwarze Turm etwas im Hintergrund. Hier hab ich im Cafe Plaza ganz "tapfer" meine Sahne mit Palatschinken verputzt. War sogar für mich eine Herausforderung, zumal die heiße Schokolade auch noch mit Schlagobers war.
Dermaßen gestärkt hab ich wieder den Radweg entlang der Moldau aufgesucht. Vorbei an einer künstlich angelegten Wildwasserstrecke
zeigte sich in der Ferne schon Hluboka. Ein markantes Schloß hoch über der Moldau, das früher im Besitz der Familie Schwarzenberg war. 1947 vom tschechischen Staat konfisziert, wollte die Familie das Schloß 1989 nicht mehr zurück. Durch den Park bin ich wieder auf den Radweg zurückgekehrt, der ab hier gespickt ist mit kurzen, giftigen Anstiegen.
Mein letzter Programmpunkt für heute war das AKW Temelin. Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal Strom konsumiert, der hier produziert worden ist. So direkt neben den riesigen Kühltürmen zu stehen hat mich schon mit Respekt erfüllt. Leider war das Info Zentrum, das in einem kleinen Schlößchen direkt neben dem Kraftwerk untergebracht ist, geschlossen.
Nun war es nur noch ein kurzes Stück hinunter nach Tyn nad Vltavou, wo ich mein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsdusche und -WC bezogen habe. Alles tiptop sauber für 16 Euro, da kann man nicht klagen.
Eine bemerkenswerte Besonderheit zu Tyn nad Vltavou:
Nach 1980 wurde die Stadt zum großen Teil mit neuen Plattenbauwohnungen in einer neuen Siedlung im Nordosten vergrößert, im Zuge der Errichtung des Kernkraftwerks Temelin. Grund war der nötige Abriss der Ortschaften Knín, Temelínec, Podhájí, Křtěnov und Březí, die alle innerhalb einer Zwei-Kilometer-Sperrzone um das Kernkraftwerk lagen. Die Menschen sollten zum großen Teil in den neuen Ortsteil von Týn nad Vltavou umsiedeln. Dies war ein Angebot seitens des staatlichen Energieversorgers ČEZ, der zu sozialistischen Zeiten die Rechte zur Umsiedlung der fünf abgerissenen Dörfer übertragen bekam. Als alternatives Angebot wurde den Bewohnern der Dörfer eine geringe Auszahlung angeboten.