Kloster Kladruby

Start unserer Tour war in Waidhaus. Beim ehemaligen Bahnhof und beim Sportplatz stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Die ersten Kilometer führten uns auf guten Radwegen und meist im Schatten des Waldes nach Eslarn. Dort biegen wir in die Böhmer Strasse ein und fahren immer leicht ansteigend Richtung Grenzeübergang Tillyschanz. Kurz vor der Grenze machen wir einen Halt bei der Waldkapelle. Sie wurde von den Menschen errichtet, die nach dem zweiten Weltkrieg durch Flucht oder Vertreibung ihre Dörfer jenseits der heutigen Grenze verlassen mußten. Gleich nach der Grenze liegt rechts der Park von Zelezna, den wir heute aber nicht besucht haben.

Unser erster Stopp war in Nova Ves (Neudorf). Der Friedhof der ehemals deutschen Bevölkerung liegt etwas abseits im Wald. Auf dem notdürftig gepflegten Areal kann man teilweise die Beschriftung auf den Grabsteinen noch lesen.

Ab hier führt uns ein toller Streckenabschnitt auf besten Strassen durch kleine Dörfer nach Bernartice (Pernatitz). Die gotische Kirche war leider verschlossen und scheint dem Verfall preis gegeben.

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Auf weiterhin guten Strassen über Felder und durch Wälder, vorbei an abseits gelegenen Ferienhäusern erreichen wir den Ort Kladruby. Nun sind es nur noch ein paar hundert Meter bis zum gleichnamigen Kloster, das auf einer Anhöhe über einem kleinen Fluß liegt. Nach einem Rundgang durch den Aussenbereich der riesigen Anlage, fahren wir weiter nach Stribro (Mies). 

Im Restaurant U Brandy war  unsere Mittagspause geplant. Da die Sonne nun schon sehr kräftig war, haben wir die Pause im Schatten des Biergartens mit Spaghetti und frischem, alkoholfreiem Bier genossen.

Nach dem Schaubergwerk, das an den Silberbergbau in der Stadt erinnert, haben wir vergeblich gesucht. Deshalb kann man auch direkt durch den Brückenturm,

über Kopfsteinpflaster auf den Marktplatz hoch radeln. Mit seinem Renaissance Rathaus gilt er als einer der schönsten in Böhmen. Ein Metallband, das über den ganzen Platz führt, erinnert an die Via Carolina, eine bedeutende Verkehrsverbindung von Nürnberg nach Prag . Allerdings darf angezweifelt werden, dass es von Stribro nach Hirschau weiter sein soll als bis nach Sulzbach?

Ab Stribro sind wir dann auf der "Alten Strasse", die vor dem Bau der Autobahn die Hauptverbindung nach Prag war, bis nach Bor (Haid) gefahren. Leider war auch die Loreta Kapelle verschlossen,

so dass wir unverzüglich weiter auf der "Alten Strasse" nach Primda (Pfraumberg) geradelt sind. Bevor wir jedoch den höchsten Punkt unserer Tour erreichen sollten, hatte der Streckenplaner noch eine ca. drei Kilometer lange Steigung mit bis zu 9% eingebaut. Das war bei Temperaturen jenseits der 30°, meist in der Sonne fahrend, schon eine besondere Herausforderung.

Im Supermarkt in Primda noch einmal Flüssigkeit getankt, ging es nun zunächst auf sehr rauhem Belag, aber meist bergab, zum Aussichtsturm Brand. Der wurde wohl weniger wegen der guten Aussicht, sondern eher für das Anbringen diverser Antennen erbaut. Noch weiter bergab, jetzt wieder auf guten Strassen haben wir Svata Katarina passiert. Kurz bevor wir in Rozvadov (Rosshaupt) eingefahren sind, lag direkt neben unserem Weg der alte Friedhof von Rosshaupt. Auch das ein Erinnerungsort für Menschen die Ihre Heimat zwangsweise verlassen mußten.

Das Kings Casino in Rozvadov

war für uns heute nur eine Randerscheinung. Nach einer kurzen Rampe im Ortsgebiet konnten wir die Räder fast bis zum Grenzübergang laufen lassen. Nachdem wir die inzwischen überflüssige Verdichterstation für russisches Erdgas passiert hatten, waren wir ganz schnell wieder in Waidhaus bei unserm Auto.