Waidhaus - Bügellohe

Wir haben unser Auto am ehemaligen Bahnhof von Waidhaus gebührenfrei geparkt.

Gleich nach dem Start, kurz hinter Waidhaus, war schon unser erster Stopp an der Pfraumbergkapelle. Im Gedenken an die Vertreibung aus der ehemaligen Heimat wurde hier 1979 eine Kapelle errichtet. 

Nach dem Grenzübergang haben wir ohne finanzielle Verluste die Spielbank in Rozvadov (Roßhaupt) passiert um einen weiteren Halt an einem historischen Ort, dem ehemaligen (deutschen) Friedhof von Roßhaupt am Kaiserweg einzulegen.

Unser nächster Stopp war in Santa Katarina wiederum der Friedhof an der Kirche. Die Grabsteine hier nur wenige Kilometer weiter östlich hatten schon durchweg tschechische Inschriften. Die Namen der Deutschen, die geblieben sind, wurden offensichtlich mit einer tschechischen Endung (...ova) versehen.

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Nach einer langen Passage durch den Wald haben wir die Ansiedlung Diana mit Dianaberg erreicht. Das Jagdschloss, das mehrmals den Besitzer wechselte, ist jetzt wieder in Privatbesitz.

Die nächste Passage unserer Tour nach Zelezna (Eisendorf) hat ein anderer Komoot Nutzer so beschrieben: "Üble Rüttelpiste. Mit dem normalen Rennrad nicht empfehlenswert. 32er Reifen sind empfehlenswert. Damit mit etwas Vorsicht gut machbar." Das beschreibt diesen "schwierigen Abschnitt" ganz gut.

Im weiteren Verlauf unserer Strecke hat ein Biber versucht, durch Dammbau die Strasse zu überschwemmen.  

Wir ließen uns aber nicht davon abhalten und sind weiter nach Zelezna Hut (Eisendorfhütte) und Valdorf (Walddorf) geradelt. Beide Orte waren einst bedeutende Glashütten. Während man in Zelezna Hut noch eine verlassene Feriensiedlung erkennen kann, existieren in Valdorf nur noch die Grundmauern von Gebäuden.

Fahrradtechnisch folgte nun der längste Anstieg der Tour hinauf nach Vaclav (Wenzelsdorf). Auch hier wurden die Häuser der Bewohner nach 1945 liquidiert. Man kann aber noch das verlassene Kasernengelände besichtigen, in dem die Grenzpolizei untergebracht war. Außerdem steht dort ein schlichtes Versöhnungskreuz, welches zum Innehalten und Nachdenken einlädt.

Die Bewohner von Vaclav haben sich nach der Vertreibung in Bügellohe direkt jenseits der Grenze angesiedelt. Sie hatten gehofft, dass sie in absehbarer Zeit wieder in ihr Dorf zurückkehren können, was sich aber bekanntlich nicht realisieren ließ. Unter schwierigsten Bedingungen, ohne Strom und fließend Wasser haben die Familien dort einige Jahre gelebt. In dem letzten noch stehenden Haus wurde ein kleines Museum eingerichtet. Dort kann man an Berichten von Zeitzeugen erahnen, wie schwierig das improvisierte Leben im Wald auf einer Höhe von über 800 Metern war.

Durch die Wegebeschaffenheit war auch für uns die Auffahrt nach Bügellohe beschwerlich. Im Vergleich zu dem, was die Bewohner von damals ertragen mussten, war es aber ein Kinderspiel.

Da wir nun den höchsten Punkt unserer Tour erreicht hatten, ging es flott, vorbei an der Weißbachquelle,

hinunter nach Ples (Plöß).

Hier stand ehemals das größte der untergegangenen Dörfer im Grenzgebiet mit über 100 Hausnummern. Von dem alten Dorf ist leider nichts mehr übrig geblieben. Dafür gibt es ein neues Gasthaus, in dem wir uns mit Pfannkuchen mit Eis, Sahne und Früchten gestärkt haben. Der Friedhof, der etwas außerhalb der ehemaligen Ansiedlung auf einem Hügel liegt, ist recht gepflegt und lohnt eine Besichtigung.

Weiter bergab sind wir nach Friedrichshäng gerollt, haben den Grenzübergang passiert

um noch eine kleine Steigung zum Eulenberg auf uns zu nehmen. In dem Freilichttheater wird im Sommer von eine Laienspielgruppe das Stück "Pascher - die Nacht der langen Schatten" aufgeführt.

Von hier ging es immer weiter flott bergab über den Weiler Polster nach Eslarn,

und über den sehr gut ausgebauten Bocklradweg zurück nach Waidhaus zu unserem Auto.