Vier Mühlen wie an einer Perlenschnur aufgereiht.
Vielleicht fahre ich diesen Streckenabschnitt so gerne, weil eine der Mühlen meinen Namen trägt :-)
Um dorthin zu kommen hat der Liebe (Fahrrad)Gott allerdings einige Höhenmeter gelegt. Über Illschwang fahre ich auf die "Hohe Strasse". Allein bis dahin hat mein Garmin schon öfter die rote Kennzeichnung (> 10%) für die Steigung angezeigt. Nach kurzer steiler Abfahrt komme ich zum Kirchlein in Leinhof. Wie mir eine junge Frau im Haus neben der Kirche bestätigt, haben sich ihr Vater, Opa, und Uropa schon persönlich und finanziell für den Erhalt der Kirche engagiert. In meinen Augen sehr gelungen.
Die Passage von Leinhof nach Schwend über den Gumpenberg ist im Wald sowohl hinauf als auch hinab sehr steil. Vielleicht sollte der untrainierte/ungeübte Radler sein Fahrzeug an dieser Stelle für ein paar hundert Meter lieber schieben. Aber die schöne Natur im Buchenwald und der tolle Blick hinunter nach Schwend entschädigen für den zusätzlichen Aufwand. Ab Schwend geht es tendenziell noch einmal bergauf bis nach Poppberg, einem der höchsten Punkte im ganzen Landkreis. Hier zeigt der Höhenmesser schon knapp über 600 hm an.
Für die nächsten 15 km ist jetzt Rollen angesagt. Dabei passiere ich auch die besagten Mühlen. Während drei davon nicht mehr "aktiv" sind, hat die Hadermühle ganz schön viel Holz vor der Hütte (Mühle). Allein mit Wasserkraft ist aber auch diese Menge nicht mehr zu verarbeiten.
Nun fahre ich weiter auf dem schmalen Sträßlein immer entlang der Lauterach nach Kastl. Wenn die Strasse irgendwann immer enger zwischen die Häuser hindurch führt, dann erreicht man ganz bald den Marktplatz von Kastl. Hier gibt es einige sehr schön restaurierte Gebäude zu besichtigen. Wahrscheinlich hat seit der letzten Restaurierung an diesem Haus aber noch einmal eine Sanierung stattgefunden.
Die Kastler Klosterburg, die momentan für die Nutzung durch die Bereitschaftspolizei umgebaut wird, habe ich heute nur von unten besichtigt. Noch ein paar Kilometer an der Lauterach entlang, und dann links ab, hinauf nach Reusch.
Über Richt, und dann im Wald auf etwas grobem Schotter gelange ich schnell auf den Schweppermannradweg. Ich darf über die Hoibrücke fahren, ein imposantes Bauwerk in blanker Natur.
Kurz danach komm zu der Stelle, wo im Februar 1945 in der Mittagszeit ein Personenzug von Fliegern angegriffen wurde. Zeitzeugen berichten von 12 bis 18 Toten. Jetzt bin ich schon fast oben in Ursensollen. Ab hier geht es nun hauptsächlich bergab über Weiherzant und Ammerthal nach Siebeneichen.