-
79,1 km Strecke
-
8,6 km Zusatzfahrt
-
848 Höhenmeter
-
4:49 h aktive Fahrzeit
Prag, Troja
Kamyk nad Vltavou
Prag, Zbraslav
Prag, Vyšehrad
Prag, Zentrum
Diese Radtour bei komoot.de ansehen
Kamyk nad Vltavou
nach Prag, Troja
-
Abfahrts/Ankunftsort
Sehenswürdigkeiten
-
Prag, Zbraslav
-
Prag, Vyšehrad
-
Prag, Zentrum
Nach Prag fahren heißt für mich (fast) wie nach Hause kommen.
Das hat nichts mit dem Hirn zu tun, sondern mit dem Herzen.
Ich kenne nicht alle Theater und Museen. Ich kenne auch nicht alle Sehenswürdigkeiten und Jahreszahlen. Aber ich habe hier schon sehr viel Persönliches erlebt.
Aber der Reihe nach. Nach einem Frühstück in der Pension Kamejk nur für mich alleine ging die Strecke von der Struktur her so weiter wie gestern. Über die Brücke bei Cholin hab ich dann wieder einmal die Moldauseite gewechselt. Über die Brücke fahren heißt hier zuerst 1 km runter, nach der Brücke 1 km rauf. Runter dauert 1 Minute, rauf 10 Minuten. Wer aber auf seinem Trikot quäldich.de stehen hat, hat dann zweimal Vergnügen.
Ab Slapy war dann der "Spass" vorbei. Ca. 3 km Abfahrt auf bestem Asphalt und ich hatte die Moldau bei Štechovice erreicht. Nun ging es bis Prag immer am Moldauufer entlang. Bis Zbraslav ca. 15 km auf einer Bundestrasse, aber ungefährlich. In Zbraslav hab ich mich noch einmal gestärkt, und nebenbei auch das Schloß mitgenommen. Danach der Wechsel auf einen schönen Radweg, und mit einer Privat (s)fähre
dann wieder die Flussseite gewechselt. Und das Ganze noch "for free"!
Denn ich wollte unbedingt auf die Burg Vyšehrad, dort war ich z.B. noch nie. Bei der Komposition von Smetana ist an diesem Punkt ja der musikalische Höhepunkt, jetzt weiß ich auch warum. Sehr beeindruckend auch der Friedhof neben der monumentalen Kirche. Ein netter Herr hat mir erklärt, dass das der älteste Friedhof von Prag ist. Jedes Grabmal stellt ein eigenes Denkmal dar. Neben normalen Menschen sind dort viele Künstler, Schriftsteller oder sonst einflußreiche Persönlichkeiten beerdigt. Zufällig auch ein gewisser Bedrich Smetana.
Das Fahrrad über ein paar Treppen hinuntergetragen, ging es weiter zum "bekannten" Prag. Nationaltheater, Wenzelsplatz, Karlsbrücke, Hradschin, St. Veits Dom. Auf dem Wenzelsplatz wenn ich steh, kommen mir immer die Bilder von 1989 in den Sinn, als mehrere 100 000 Tausend Menschen die Strassen und Gassen zwischen dem Nationaltheater und dem Platz füllten. Unter anderem Alexander Dubček war es zu verdanken, dass die Situation nicht eskaliert ist. Er war übrigens wie Vaclav Havel zwischen dem Prager Frühling 1968 und der Samtenen Revolution 1989 "aus dem Verkehr" gezogen.
Jetzt nur noch durch den Park gefahren und ich steh vor Jindras Haus. Da ich unangemeldet bin, war ich froh, Mirek anzutreffen. Nach einem kurzen Telefonat mit Jindra haben wir uns zum Abendessen verabredet, natürlich in der Bašta.
Das Abendessen gesichert, konnte ich jetzt über die Troja-Brücke zu meiner Unterkunft fahren, duschen und mich auf einen schönen Abend freuen.